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Foto von Christiane Licht

Foto: privat

Christiane Licht - Medizin/Neurowissenschaften

Dr. Christiane Licht ist Funktionsoberärztin für Hirnstimulation an der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik der Uniklinik Aachen. Als forschende Ärztin auf einer geschlossenen psychiatrischen Station hat sie schon viele Klischees über ihre Arbeit gehört. Doch statt dem oft düsteren Bild der Psychiatrie widmet sie sich einer spannenden Aufgabe: den Geheimnissen unseres Gehirns. Ihr Ziel ist es, Menschen mit Depressionen durch neue Therapieansätze Hoffnung zu geben.

Unser Gehirn, mit Milliarden von Nervenzellen, ist ein komplexes System – doch manchmal gerät es aus dem Takt, mit schwerwiegenden Folgen. In ihrem Science-Slam-Vortrag zeigt Christiane, wie dieses Ungleichgewicht bei Depressionen entsteht – und wie magnetische „Taktstöcke“ helfen können, den Rhythmus wiederzufinden.

Unser Interview mit Christiane Licht

1. Warum machst du beim Science Slam mit?

Forschung in der Psychiatrie findet oft hinter verschlossenen Türen statt und gleicht häufig einem ‚Elfenbeinturm‘. Da ist der Science Slam eine super Gelegenheit, neueste Forschungsergebnisse allgemeinverständlich darzustellen und das eher ramponierte Image meines Lieblingsfachs etwas aufzupolieren.

2. Was begeistert dich an der Forschung?

Forschung ist hochspannend! Jeden Tag bietet sie neue Herausforderungen und Rätsel, die man als Team gemeinsam lösen muss und mit neuen Entdeckungen dann auch noch Menschen helfen kann. Ich kann mir nichts Besseres vorstellen!

3. Kannst du mir dein Thema in drei Sätzen erklären?

Psychische Erkrankungen, wie eine Depression, zeigen sich in einer veränderten Signalübertragung der Nervenzellen. Ich untersuche, wie wir das ‚aus dem Takt geratene‘ Gehirn wieder in einen normalen Rhythmus bringen und die Depression lindern können. Hierzu erforsche ich die Wirkung von gepulsten Magnetwellen auf unser Gehirn.

4. Was ist das größte Missverständnis über dein Fachgebiet?

Das größte Missverständnis über die Psychiatrie ist die Stigmatisierung als „Irrenhaus“ und die irrige Annahme, dass die Erkrankungen ja nur eingebildet seien. Psychische Probleme können jeden treffen und nehmen leider kontinuierlich zu. Erkrankungen wie Depressionen sind ernsthafte medizinische Zustände, die eine professionelle Behandlung erfordern.

5. Was machst du, um nach einem anstrengenden Tag abzuschalten?

Passend zum Rhythmus mache ich gerne Musik und singe von Herzen gern.

6. Was ist dein Lieblingspaper/-buch zu deinem Thema?

Gerade lese ich ‚Komm, ich erzähl dir eine Geschichte‘ von Jorge Bucay, ein tolles Buch, das mit spannenden Erzählungen neue Denkanstöße und kuriose Lebensweisheiten gibt. Absolut empfehlenswert!

7. Welchen Rat würdest du anderen jungen Wissenschaftler*innen geben?

Finde deine Leidenschaft, bleib immer neugierig und vertraue dir selbst. Du schaffst das!